26.02.2008
Reise nach Kongsvinger
KNA Rally Finnskog 16. Februar 2008 – 1. Lauf zum Nordic West Euro Cup
Wochenlang bangten Organisatoren und Teilnehmer um die Finnskog Rally in Norwegen. Eine Woche vorher stand endlich fest – die winterlichen Verhältnisse sind zurückgekehrt und der Rally steht nichts mehr im Weg. So machten sich zwei mutige Teams aus Deutschland auf den langen und beschwerlichen Weg. Dass dieser nicht immer ganz reibungslos verläuft zeigte sich schon zu Beginn. Die sonst so zuverlässigen Volvos offenbarten Probleme: Holger Knöbel hatte auf der Fahrt zum Treffpunkt in Hohen Luckow eine Panne am geliehenen Volvo 245 von seinem Vater. Der Service konnte das durchgerutschte Kupplungsseil aber provisorisch standfestmachen und man konnte die Fahrt fortsetzen. Ganz nebenbei, die Reparatur hat auch den Rückweg noch gehalten.
Quasi zeitgleich in Berlin bricht am Anhänger von Andreas Leue das Radlager und er musste kurzerhand einen Ersatztrailer besorgen. Dies dauerte aber so lange, dass er den Treffpunkt in Hohen Luckow nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte und deshalb direkt zur Fähre durchstartete. Dort warteten Jochen Walther und Team auf die Berliner, die kurz vor knapp an der Fähre ankamen. Nach Reifenfassen bei Peter Lundell ging es dann Donnerstagmorgen endlich Richtung Norwegen. Auf der Fahrt konnte dann auch abschließend geklärt werden, dass die reservierten Hütten doch für uns zur Verfügung stehen und wir nicht im norwegischen Wald übernachten mussten.
Am Freitag konnten dann die Wertungsprüfungen besichtigt werden. Allerdings war das Abfahren nur mit Nicht-Wettbewerbsfahrzeugen erlaubt, was bei den Beteiligten großes Bangen auslöste – mussten sie nun mit den „normalen“ Winterreifen auf ihren Servicefahrzeugen trainieren. Das Bangen war allerdings unberechtigt, die Prüfungen konnten auch ohne Spikebereifung absolviert werden. Die Bedingungen waren hervorragend: in den letzen 2 Wochen waren ca. 40 cm Schnee gefallen und die Strecken waren mit einer dicken Eisschicht versehen – herrlich!
Jochen Walther, diesmal mit Stefanie Fritzensmeier unterwegs, trauerte ein wenig den vergangenen Jahren und den damit verbundenen Nachtfahrten und den längeren Strecken hinterher. Allerdings konnte er sich an den guten Bedingungen erfreuen. Die Fans am Streckenrand machten allerdings keinen Unterschied zwischen den VOC und den WRC vom vergangenen Jahr und begeisterten die Ralllyeteams. Dank des guten Service von Holger Knöbel und Gunnar Lohn sowie den Tips der Schweden bezüglich des Luftdrucks (Danke an Peter Zachrissson) konnten Jochen Walther und Stefanie Fritzensmeier eine gute Leistung bei der Rallye zeigen. Den dritten Platz im Volvo-Cup haben sich die beiden Dank „Team-Order“ mit nur 0,6 Sekunden vor dem nächsten Norweger erreicht (Danke an das Team Leue/Piechowski).
Für die beiden stand die Rallye unter dem Motto „Lernen“. Für Andreas war es eine Art „Fahrschule auf Eis“. Nach dem Abfahren und dem erstmaligen Rausziehen aus dem Schnee, hatten die beiden Angst, dass das Rallyeauto nicht heile bleiben könnte. Dementsprechend gingen sie die Rallye vorsichtig an mit der Prämisse das Auto auf jeden Fall heil zu lassen und nicht Schnee schippen zu müssen. Für diesen Fall hatte Helmut schon einen Notfallrucksack dabei und hätte den Weg zum Service zu Fuß zurück gelegt. Der Start in die Rallye begann verhalten. Nach Problemen mit dem Aufschrieb fand man erst ab WP 4 den Rhythmus und das notwendige Vertrauen in die Spikereifen. Die WP 5, mit über 30 km die längste der Rallye, machten den beiden dann auch sichtlich Spaß. Auch wenn das Ergebnis nicht so toll ist, war es für die beiden eine „geile Sache“ und die nächste Winterrallye steht bei den beiden schon auf dem Plan.
Insgesamt war es ein toller Auftakt in den Nordic West Euro Cup. Je ein Team der 3 vertretenen Rallyenationen im VOC erreichte einen Podestplatz. Die Norweger sind in Ihrer Heimat nun einmal nicht zu schlagen und den deutschen Teilnehmern war es von vornherein klar, dass sie in Norwegen eine „Klatsche“ bekommen würden.
Weitere Details siehe www.rallyfinnskog.no.
Bilder: rallyebilder.net
HK & SF
