4. ADMV-Wedemark-Rallye

Was wollen wir mehr ? Hagen hatte alle eingeladen auf ein paar seiner legendären Thüringer Würstchen in die Südheide zu kommen. Es reisten 10 VOC-Teams an; aber auch um bei der Gelegenheit die Neuauflage der Wedemark als 5. Lauf im Volvo Original Cup 2010 zu bestreiten. Bereits Freitag trudelten ein: Fritsch / Luthard mit den Würstchen im Gepäck. Aus Bayern die Teams Haberland / Färber und Team Erndl reist auf Achse. Es fanden sich weiterhin die Junioren Teams Knof / Musholt mit Papa Knof im Service und Hoffmeister / Ten Hompel ein. Gleich an dieser Stelle lieben Dank an Otto für die perfekte Bewirtung der Volvo-Fahrer! Der Freitag Abend bleib ruhig in gezügelter Vorfreude auf die sandige Rallye-Veranstaltung. Am Samstag reisten an: Team Lewandowski, Leue / Lustig, Schmidt mit Co-Vertretung Haimo Lingl, Noll / Kerker und Frese / Hartmann.

Die Zeitspanne zum Besichtigen der WPs war großzügig bemessen und lies zu, dass alle die schlau eingefädelten Kombinationen einer Strecke in bis zu drei WPs verstehen konnten. Somit war Zeit entspannt einen lecker Brunch von Otto anzunehmen und die Reifenwahl zu prüfen. Irgendwie hatte aber keiner den ultimativen Reifen, der Asphalt und Sand meistert zur Hand. Nur Team Noll / Kerker hatte bereits beim Abfahren große Probleme. Mit Zündaussetzern wurde der Volvo zum Rallyezentrum geschleppt und die örtlichen Volvo-Teile-Quellen angezapft. Mit neuen Zündkabeln und Kerzen summt das 2,3l Bienchen wieder. Die beiden hatten praktisch nichts von den Prüfungen gesehen und bekommen den Aufschrieb von Philipp.

Andreas nutzt hingegen die Zeit um ein Nickerchen zu halten, da er (wie üblich) etwas unausgeruht anreiste. Diesmal bringt er schlappe 24 schlaflose Stunden mit. Aber auch Bianca ist nicht wirklich ausgeschlafen. Die beiden zeigen sich zuversichtlich: ein unausgeschlafenes Team Leue ist erfahrungsgemäß flott unterwegs, sie wollen ja schnell fertig werden.

WP 1

Knof / Musholt legen vor und Leue /Lustig sind 5 Sekunden dahinter. Leue bemerkt in den ersten Kilometern merkwürdige Geräusche an der Hinterachse. Schmidt / Lingl starten flott auf und sind 2 Sekunden hinter Leue im Ziel, knapp verfolgt von Erndl. Arne Hoffmeister nimmt irgendwo erst den Notausgang und bremst dann, was Zeit kostet um wieder auf die Strecke zu kommen. Haberland / Färber sind ansehnlich flott unterwegs mit dem wie immer sehr schnieke daherkommenden 9er. Stefan hatte sich bei der Sachsenring ein wenig Arbeit eingebrockt wegen der Sache mit dem Graben. Hoffmeister / Musholt rauschen 2 Sekunden vor den Lewandowski ins Ziel. Mathias erzählt von Anlaufschwierigkeiten mit den neuen Gummis – irgendwas Schwarzes aus Taiwan – und prompt kommt die R2. Die nehmen sie arg untersteuernd und gewinnen einen Ausflug in (und durch) den weichen Acker. Noll / Kerker tasten sich durch die unbekannte WP und lernen, dass der Aufschrieb gut passt. Fritsch / Luthard basteln sich einen zeitraubenden Platten. Team Frese / Hartmann gehen es vorbildlich vorsichtig an.

WP 2

Vor WP 2 kriechen Andreas, Bianca und Philipp unterm Leue-Auto rum und versuchen das Problem der Hinterachse zu ergründen. Fazit: „volle Attacke – und wenn der Gelbe auseinanderbricht…“ Ein guter Volvo neigt dazu, die Geräusche, die er bei der Arbeit tut konstant und ausdauernd fortzuführen. Auch Noll / Kerker haben Vorbereitungen zu tun, sie wechseln den platten Reifen aus.

Auch in WP 2 hat Knof mit gut 4 Sekunden die Nase vorn. Hingegen entsteht um Rang 2 das große Kabbeln zwischen Schmidt, Hoffmeister, Leue und Erndl. Schmidt setzt sich vor Hoffmeister durch, der gegen Ende der WP über Zicken mit der warm gewordenen Bremse klagt und sich durch die Kurven tasten muss. Leue knapp dahinter aber vor Erndl. Team Haberland ist mit 5 Sekunden mehr auf der Uhr sehr gut unterwegs, gefolgt von den Lewandowskis. Die ärgern sich über diese schwarzen Dinger mit der weichen Flanke und finden die Eingewöhnungsphase sehr zeitraubend. Zudem ist da der schwer einsehbare Abzweig, den sie verpassen. Ehrlich gesagt, so Mathias waren sie zu schnell an der besagten Stelle – nein: der Bremsweg war zu lang. (Anm. der Red.: Wir lieben diese rückhaltlose Aufklärung der Ursachen.)
Team Fritsch / Luthard kommt durch ist aber nicht wirklich zufrieden. Hagen klagt über chronischen Leistungsmangel, der auf den langen Geraden deutlich zu Buche schlägt. Bei Frese / Hartmann gibt es wenig zu berichten. Hingegen Noll / Kerker sind zufrieden mit dem Motorlauf und finden aber auf den langen Geraden den Durchzug verbesserungswürdig. Sie bemerken, dass sie noch wenig Erfahrung mit dem Auto haben. Sie haben aber einen riesen Spaß.

WP 3

Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht es hinein in WP 3. Angenehm sind die kurzen Verbindungsetappen bei der diesjährigen Ausgabe der Wedemark-Rallye. Team Leue schnappt sich die WP Bestzeit und Andreas strahlt: Unser Ding! und nimmt Knof ganze 6 Sekunden ab. Apropos Canyon – stellt Euch das so vor: eine Passage am leichten Abhang, ein Hauch von Serpentinenfeeling, der Boden sandig und über Jahrhunderte haben Fahrzeuge aller Art tiefe Furchen geschaffen. An einigen Stellen ist der Untergrund fester und es entstand vielleicht bereits im Mesozoikum eine vierer-Sprungkuppen-Kombination. Die wurde ganz individuell genommen. Leue und Lustig freuen sich hierbei riesig über das Irgendwas, das sich im Canyon aus der Helmkiste befreit und angeflogen kommt. Team Hoffmeister erreicht 3 Sekunden nach Leue das Ziel und sagt das war ok. Knof und Musholt (sind schlau und (= optionaler Zusatz der Red.)) schonen den Volvo an besagter Stelle und werden Dritter. Die Erndls sind konstant schnell und geben im Canyon wirklich alles.

Der Motor vom Team Lewandowski klappert indes immer lauter. Dadurch abgelenkt haben die Lewandowskis kleinere Ausrutscher, die immer mal den Rückwärtsgang fordern. Das Aggregat hält aber mit gutem Zureden bis zum Schluß durch. Allerdings muß er sich nun einer komplizierten Operation unterziehen. Team Fritsch / Luthard erfahren wieder einen Platten, was viel Zeit aufs Konto schaufelt. Ein großen Ausrutscher baut das Team Haberland / Färber. Sie erwischen den „L2 eng Abzweig“ sehr optimistisch aber gerade noch so. Danach geht alles total quer und so auch in die Bäume.


WP 4

Vor WP 4 gibt es eine lange Pause. Leue legt sich ein wenig ab während die anderen das Haberland-Auto angucken.

Direkt vor WP 4 werden am Leue Auto einige mittelwichtige Teile wieder in Angriffsposition gebracht: der Luftfilterkasten und der Wischwasserbehälter, die im Duett durch den Motorraum fliegen. Letzterer ist deshalb wieder inkontinent… Hilft alles nichts, hier schlägt Team Schmidt voll zu und holt sich die WP-Bestzeit. Immerhin 1 Sekunde vor Youngster Knof. Hoffmeister dicht auf und dann Team Leue / Lustig, die feststellen, dass die Geräusche unterm Auto zunehmen. Auch Team Erndl hält das hohe Tempo mit. Die ersten fünf Volvos rasen im Sekundentakt ins Ziel.
Team Noll / Kerker berichtet, dass nach der langen Asphalt-Geraden Jürgen die plötzliche „L2 mit Belagwechsel“ zu weit innen ansetzt und so eine tief ausgefahrene Innenkurve findet. Dort wartet geduldig ein sehr dicker Stein. Der Reifen ist sofort platt und der Volvo nicht mehr wirklich lenkbar. Bei den 2er Volvos von Hagen und Anja wirken sich die langen Geraden sehr ungünstig auf die Zeitkonten aus, bedingt durch fehlende Motorleistung.

Vorm Regrouping entdeckt Andreas, dass der Verzurrgurt im Kofferraum gerissen ist und beide Reserveräder wie Bowlingkugeln zwischen Batteriekasten und Hauptschalter umherkullern. Auch Erndlsons Volvo leidet darunter samt zerschlagener Wasserflasche. Ziehen wir zum Finale Bilanz: Knof an sich schwer zu kriegen 10 Sekunden vor Leue, Schmidt hat bereits gut aufgeholt und rangiert 7 Sekunden dahinter. Er will auf Rang zwei, hat aber den Youngster Hoffmeister mit knapp 4 Sekunden Abstand im Nacken.

WP 5

Team Hoffmeister greift an, will alles und nimmt dann fälschlicher Weise, aber mit viel Schwung den großen Bogen übers Feld. Team Schmidt gibt erst recht alles und will die bisherigen kleinen Fehler gut machen und erreicht praktisch zeitgleich mit Team Leue / Lustig das Ziel. Das ist Rang 3 vor Hoffmeister. Team Leue / Lustig bringt stolz Rang 2 nach Hause und beide strahlen. Souverän fährt Team Knof / Musholt den Sieg ein. Glückwunsch!

Nun aber endlich zum Sommerfest: echt leckere und echt Thüringer Bratwurst mit (längs aufgeschnittenen) Brötchen aus der Südheide. Ein wahrhafter Genuß! Danke noch mal auf diesem Wege an Hagen, Otto und Joe!

Die Fahrer sind sich einig: es war eine gute Veranstaltung mit spannenden Strecken und guter Organisation.
Arne ist unzufrieden, er habe die Ecken oft nicht richtig „erwischt“. Die Lewandowskis fanden heraus, dass man die Ecken von Anfang an quer nehmen muss. Team Erndl hat abgesehen von einem nachhaltig zerstörten Motorlager keine Klagen und sie fahren Sonntag dem Haberland-Gespann folgend auf Achse wieder nach Bayern.

Bis gleich bei der Hünfeld, Euer Kalle.

Bilder : Cornell Hache und andere

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