Kalle

Kullings Trophén 2008

Lördag 26 Juli

Moin zusammen! Kalle hier! Ich möchte Euch von meinem Tripp nach Schweden zur Kullings Trophén 2008 rundum Herrljunga (das ist irgendwo in Mittelschweden) berichten. Schnelle Schotterpisten vom Feinsten und grandioses Sommerwetter standen auf dem VOC Speiseplan – und eine super Gemeinschaft unter den sechs deutschen Teams. Ich nahm Platz bei Anja und Joe im weissen 245, der den Rallye-Volvo nach Schweden schleppen durfte. Wir waren vier Stunden später als angedacht auf der Bahn, um pünktlich bei Hamburg eine ordentliche Weile im Stau zu stehn. Dann ging es in Puttgarden auf die Fähre, wo uns ein wunderbarer Sonnenuntergang gezeigt wurde. Südlich von Helsingör in Dänemark stoppten wir für die Nacht und da stand Ostsee mit Mondaufgang auf dem Programm. Soviel zu den Naturschauspielen.
Zeitig am nächsten Morgen ging es wieder auf die Fähre, wobei Anja mit nur einem Kaffee das Einparken auf der Fähre verpatzte. Opfer war ein Reifen am Hänger – das hörte sich so an: päng … pfffft. Gute 3 Stunden päter war ein neuer Däck (Reifen) montiert und es konnte weiter gehen. Mittlerweile waren die Knöbels nur noch 5 Stunden hinter uns – obwohl sie ein Tag später losgefahren waren. Die Knöbels waren diesmal in folgender Besetzung unterwegs: Holger und Stefanie mit dem 744, Dr. Gerd Sonntag mit Peter Knöbel, Eric Karlsson mit Co Thomas Juchmes und Jan Knöbel als Servicemann. Dr. Sonntag (normalerweise im Mitsubishi Lancer Bj 1977 auf historisch-europäischer Bühne aktiv) mietete einen schwedischen 244 und Eric Karlsson (normalerweise im Audi TT unterwegs) mietete einen schwedischen 944. Beide waren nie zuvor mit einem Volvo Original in Kontakt gekommen, so war ein spontan eingerichteter Shakedown irgendwo in den schwedischen Wäldern durchaus sinnvoll.

Wir hatten uns bereits auf dem Campingplatz in Vargada eingerichtet als dann die Knöbels anreisten. Gerd berichtet, dass die kleine Testfahrt toll gewesen sei und sprach mit Begeisterung von Jocke, der ihm eine kleine Demonstration der Beweglichkeit des 244 auf feinem Schotter gegeben hatte. Diverse Vorbeitungen an den Autos schienen am Vorabend der Rallye noch sinnvoll zu sein: Ein zweites Warndreieck musste her sowie Aufkleber zum Anzeigen der Lage von Batterie und Verbandskasten – da nicht vorhanden war künstlerische Begabung gefragt, um diese just selbst herzustellen. Mittlerweile trudelte auch Mathias Lewandowski mit Co Dirk Schnelle leicht abgehetzt ein. Sie hatten die Anreise im Eiltempo absolvieren dürfen, da die Abfahrtszeiten der Fähre irgendwie unglücklich lagen. Zudem berichtete Mathias vom Rumzicken der Bremse am Hänger und der Sache mit dem Bolzenschneider.
Die Knöbels rührten derweil eine ihrer berühmt-leckeren Pfannen an. Gemeinsam wurde geschmaust und die Biervorräte (noch etwas warm) angetestet. Alsdann erschien Jochen Walther mit Co Heiko Langer auf der Bühne. Nun war klar, dass es morgen sehr spannend werden sollte – würde Holger oder Jochen die Nase vorn haben? Mathias hingegen startet zu seiner ersten echten Schotterrallye mit dem ehemaligen Clasen-Auto. Er bringt aber Vorkenntnisse im Umgang mit dem losen Geläuf mit. Anja sagt sie sei seit ca 2 Jahren nicht mehr auf Schotter gefahren und Dr. Sonntag und Eric Karlsson wagen wiegesagt ihren ersten Ausritt abseits von Asphalt.

Am Samstag war es dann soweit. Gemeinsam traten die sechs deutschen Teams zur Besiktning an und eine Dolmetscherin stand uns und den schwedischen Kommissaren zur Seite. Zu Beginn der Veranstaltung wurde schnell klar: alles war unkompliziert und geschickt organisiert. Die Betreuung und Unterstützung der Schweden war insgesamt super.
Wir bezogen den Service Platz. Das sieht dann so aus: 86 Volvo Original Teams richten sich ein. Spannen Planen, einige sind schlau und bauen einen Sonnenschutz, denn es verspricht mit ohne Wolken am Himmel ein knall-heisser Tag zu werden. Unser Service vertreten durch Jan Knöbelsson, Gunnar Gunnarsson und Dr Volvo (Georgi und die Eichhörnchen) begannen sogleich mit dem Sonnenbaden. Derweil gab es eine gemeinsame Analyse des Veranstalteraufschiebes unter Federführung von Chef Knöbel und Steffi. Hier eine Kostprobe:

L5 80 ∩
dur.Kr. R3+<o>- sof. L2+ 50
R5½Lg/∩<e.bis. zu
L2+/∩ Ziel BREMSE 120 Stop

Gut, dass wir darüber gesprochen haben… schon ein seltsames Angehen die Strecken vorab nicht gesehen zu haben. So fiel WP1 mit kurzen 2.2km recht zögerlich aus; zumindest bei den Schwedenbeginnern Lewandowski, Frese, Karlsson und Dr. Sonntag – nun gut. Team Knöbel bleibt 4 sec hinter Walther. Steffi sagt dazu sie hätten diese WP total versämmelt und hätten 3-4 sec gestanden. Walther startet zuversichtlich in WP2 hinein mit 4.3km Länge. Bleibt hier aber knapp 2 sec hinter Knöbel. Team Lewandowski findet sich in WP2 gut zurecht; getragen von der Erkenntnis, dass es schneller geht als der Aufschrieb sagt. Team Frese bastelt sich 10 sec hinter Lewandowski ins Ziel. Team Karlsson hat noch Startschwierigkeiten und nimmt sich 3 min extra. WP3 wartet mit 9.2km auf. Hier langt Team Knöbel gnadenlos zu. Und Walther will alles und bekommt ein „into the ditch“ (ab in den Graben). Die Zuschauer sind schon am Auto, kaum dass es zum Halten kommt und wuchten das Rallyeschiff heraus. Allerdings hat eines der Vorderräder beim Eintauchen in den Graben seinen angestammten Platz im Radlauf verlassen. Ein Weiterfahren ist nicht möglich. Karlsson findet heraus wie es geht und schnippt von Lewandowski ein paar Sekunden. Lewandowski hingegen kommt auch schon mal von der Ideallinie ab und rodelt über die Wiese (vor dem Stein!). Team Frese wieder etwas später im Ziel aber unauffällig. Team Dr. Sonntag hat technische Probleme und muss die Segel streichen. Ziehen wir Bilanz zum ersten Service. Team Knöbel ist auf den 9km ca eine Minute schneller als die Schwedenneulinge. Der hingegen bleibt ca 3-6 sec hinten den Schweden Levin oder Tigerberg.

Unter maximaler Einstrahlung des großen Sternes gibt es den ersten Service, wo eher wenig zu tun ist. Also auf zu WP4, die sich mit einer Länge von 15.4km durch die wunderbaren schwedischen Wälder windet. Hier finden wir Team Knöbel vor, die kleine Probleme mit Steffis Mikro am Helm haben. Das fällt ab und bis der Sound wieder klar und deutlich ist kommt die Schikane heran geeilt. Diese wird touchiert, was einen reizvollen Abdruck in der hinteren Beifahrertür hinterlässt. Team Knöbel ist ca 1 min flotter als Team Lewandowski unterwegs. Hingegen kommt Team Frese in Schwung und sie sind 10 sec vor Lewandowski im Ziel. Karlsson kommt weitere 10 sec später rein. Dazu sagt er später am Abend: Naja, am Anfang war es depremierend und dann schön. Erst habe er verzweifelt versucht die Hemmschwelle zu überwinden und dann hätte das große Grinsen eingesetzt … und dann verlierst Du die ersten Teile.
Wieder ein Service mit wenig Arbeit aber mit einem Service Team, was an Sonnenstich zu leiden scheint. (Dr Volvo spricht unaufhörlich von Eichhörnchen…).

WP5 präsentiert 10.1km an hübschen Schotterwegen durch Wald und Wiesen. Hinter Knöbel kommt Karlsson in Gang und ist vor Lewandowski und Frese im Ziel. Abschliessend gibt es noch einmal die kurze WP1 zu durchfahren. Hier hat Team Knöbel die Nase vorn, gefolgt von Karlsson, der aber im Gesamt Lewandowski und Frese nicht mehr überholen kann. Am Abend gibt es ein gemütliches Besammensein, was diese wunderbare Rallye ausklingen lässt. Dr. Sonntag philosophiert über seine Erlebnisse mit dem Volvo und resumiert ein tolles Erlebnis und gibt zu, dass er sich sozusagen in den Volvo verliebt habe – wir werden sehen, wann er demnächst mit eigenem Material antritt. Eric Karlsson will immer wieder gerne in Schweden auf diesen Wertungsprüfungen mit einem Volvo antreten. Team Lewandowski und Walther eilen bereits zur Fähre nach Rostock. Walther sagt aber noch: Ideal ! … und nächstes Jahr aufs Neue ! ( … am besten mit einer Woche Urlaub hinten dran. ) Und genau dies ist der Plan von Holger und Steffi sowie von Anja und Joe und mir natürlich. Einfach ein paar Tage in Schweden entspannen.

Die beiliegenden Fotos sind frei gemischt, denn ich möchte Euch die Kunststücke einiger Schweden nicht vorenthalten. Wir treffen uns also im nächsten Jahr in Herrljunga zur Kullings Trophén wieder – also
bis gleich, Euer Kalle.

Bilder www.TeBe.se, www.hugossonmotorsport.com, Rallykalle

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