Kalle

Sonne satt in Sulingen

21. ADAC Mobil Pegasus Rallye Sulinger Land
02.-03. Mai 2008

Freitag Vormittag zur Ausgabe des Bordbuches und zum Besichtigen der reizvollen Prüfungen im Sulinger Land reisen die schwedischen Teams Emil Tigerberg / Martin Andersson und Eric Johansson / Sophia Karlsson an. Sie wollen unbedingt im Nordic West Euro Cup wertvolle Punkte sammeln. So auch die sechs niederländischen Teams – sie tragen zudem den Volvo Original Cup Holland in Sulingen aus. Und natürlich die Deutschen Volvos: hier reisen Andreas Leue / Helmut Piechowski, Jörg Steffensmeier / Thomas Juchmes, Anja C. Frese / Karin Gronwald und Silvio Mollitor / Christian Weidner an. Ohne nennenswerte Anreise, da in Sulingen wohnhaft tritt das Team Ralf Habighorst / Nico Eichenauer mit dem ehemaligen Kaspar-Auto an. Aus der Berliner Ecke reisen Matthias Volk und Andreas Reimann mit dem Scandix Volvo an. Die zuletzt genannten Teams hatten lediglich am Estering das Wochenende zuvor Gelegenheit ein paar Runden das neue Sportgerät zu bewegen – so können wir gespannt sein wie die Herren die anstehende Aufgabe lösen.

Team Leue / Piechowski tritt mit guten Aussichten auf den ersten Sieg im deutschen VOC 2008 an und sie wollen im Nordic West Euro Cup wertvolle Punkte einfahren. Dort ist nach drei Läufen noch alles offen – dennoch führt Emil Tigerberg derzeit die Tabelle an, gefolgt von Jochen Walther, der in Sulingen aus beruflichen Gründen nicht starten kann. Mollitor wagt seinen ersten Nat. A Ausritt. Das wird noch am Freitag Abend in Frage gestellt, denn die Hinterachse des neu gestylten 244 zickt massiv rum und will morgen partout nicht starten. Kurzerhand findet sich ortsnah ein Ersatz mit Umbauarrangement. Dank an Ralf Habighorst!
Am Abend laden die Niederländer zum Grillen und innereuropäischen Volvo-Plausch ein. Danke!

Am Samstag bei super Sonne und angenehmer Luft knallt der Startschuss. WP 1 mit 5 km Länge handlich zum warm werden. Die schwedischen Teams legen vor und sind gute 10 sec schneller als der Rest. WP 2 läutet die erste Runde im IVG Gelände ein. Das war die Sache mit den Bunkern, Bäumen, den glitschig-engen und reifenfeindlichen Wegen. Die schwedischen Teams verbasteln sich beide um ca 20 sec, so kann das niederländische Team John Bosscha / Henk Keitz die WP Bestzeit hinlegen, gefolgt von Team Sander Pelle / Menno Hof.
Mollitor geht das vorsichtig an – bzw. findet das Gelände total irre – so auch Team Matthias Volk /
Andreas Reimann, die das erste mal durch diese wilde Szenerie fahren. Auch sie lassen es sachte
angehen. Habighorst verfolgt eine andere Strategie und gibt Vollgas und das macht er sehr geschickt. Team Frese / Gronwald berichten, dass er mit qualmenden Bremsen an der Vorderachse ins Ziel kommt, aussteigt und die stinkenden Qualmwölkchen verwundert betrachtet. Jörg Steffensmeier diesmal mit Thomas Juchmes unterwegs bastelt ein wenig rum. Das kostet ca 30 sec. Durch die Regenfälle in der Woche zuvor präsentiert sich der Wald hübsch glitschig – so soll es ja sein. In WP 3 schlagen die Schweden wieder gnadenlos zu. In WP 4 ist alles entspannt – die Schweden fahren allen davon. Leue tummelt sich zwischen den niederländischen Volvos und das Team Roy Achterbosch / Sander Grundel verliert sich im Gestrüpp. So ziehen wir zum ersten Service Bilanz: Tigerberg und E. Johansson mit 0.5 sec Abstand vorne. Dann mit etwas Luft von 40 sec Pelle und Bosscha, gefolgt von Leue.

Neue Runde. Team Ruurd Ochse / Gerard Mulder vertüdeln den 244 neben der Strecke im dicker-stämmigen Gebüsch und nehmen sich ca 8 min Zeit, um den 244 vorne und hinten mit kunstvoll zu verformen. Steffensmeier schlägt zu und ist nur 0.5 sec nach E. Johansson im Ziel. Wieder geht es ins IVG Gelände. Hier geht soweit alles gut. Alle legen kräftig zu, nur Pelle verfehlt den Weg und strickt ca 5 min länger. In WP 7 und 8 ist es wieder E. Johansson, der die Nase vorn hat und durch den Patzer von Tigerberg entspannte 40 sec Vorsprung mit in den Service bringt. Patzer ist ungenau beschrieben, denn Tigerberg nutzt diesen Service, um ein wenig Getriebe zu tauschen, was gute 20 min plus 15 min Karenz dauert. Schnelle Schrauber aus diversen Serviceteams wie Jan Knöbelsson, Gunnar Gunnarsson, Auge (vom Team Clasen, der diesmal im BMW 323 ti Campact unterwegs ist) sowie Thorsten Busskampsson und auch Holger Knöbelsson, der just den Fahreranzug abgelegt hatte (denn der Escort-Motor war zu heiss geworden) machen es möglich. Dennoch führen die schwedischen Teams, gefolgt von Bosscha, der konstant unterwegs ist. Leue mit 30 sec dahinter; er schlägt sich also munter mit den Niederländern herum. Er bleibt aber nicht fehlerfrei, was die Sache schwierig macht. Steffensmeier wundert sich über die Zeiten von Habighorst – nebenbei angemerkt: alle tun das. Sagt er doch, er habe auf dem Estering am Wochenende zuvor nur ein paar Runden drehen können. Mollitor und Frese haben im IVG Gelände Habighorst vorbeiziehen lassen. Hmpf. Dafür bleibt alles unverbogen und Mollitor ist mit ungewohnt langer Hinterachse unterwegs. Team Volk klagt über einen bockigen Motor – später im Rundkurs hören die Zuschauer deutlich die Fehlzündungen des 244.

Zu WP 9 – 12. Frisch geht es wieder ans Werk. Immer noch prächtige Sonne, eine flüssig ablaufende Veranstaltung mit schönen WP’s und eine prima Organisation. Durch das Sulinger Land soll es nun gehen, u.A. der ominöse Sprung über die Bahnschienen – da wo sich ein paar 100 Meter später Anno 2005 das Volvo-Loch auftat. Das ist eine grabenähnliche Bodenform in der Schusslinie einer Links 4 (oder sowas) mit Welle beim Belagwechsel. Auch ein paar km Schotter standen an. WP 9 legt E. Johansson vor, gefolgt von Tigerberg und den Niederländern Cor Yntema / Bastiaan van Lingen und Team Bosscha. WP 10 ist Bosscha 2 sec schneller als Tigerberg und E. Johansson
taucht nicht mehr in der Wertung auf. Er hat sich in voller Fahrt einen der Sulinger Gräben ausgesucht, um dort den Volvo so ungünstig zu verstecken, dass er erst nach der Veranstaltung
von Chef Knöbel herausgezogen werden konnte. Habighorst kommt ständig vor Mollitor ins Ziel und Steffensmeier guckt irritiert nach hinten. Frese hingegen kommt langsam in Schwung und sagt was von langer Winterwellness. WP 11 verbirgt den Sprung über die Bahnschienen, wo es die Vorjahre nette Geschichten drumherum gab. Hier irgendwo patzt Leue und steckt gute 50 sec ein. Aber auch Volk hat Probleme, die ihm eine gute Minute einbringen – ebenso in WP 12. Dieses Jahr gibt es die Neuerung den legendären Rundkurs durch das Sulinger Gewerbegebiet zwei mal zu fahren. WP 12 wird im Minutenabstand gestartet und bereits ab 16.30 sind jede Menge Zuschauer da. WP 16 verspricht dann als letzte WP den Gruppenstart im Rundkurs. Tigerberg macht es vor und kennt die Szenerie. Team Michel Kolen / Glen van Kampen ist nur 4 sec langsamer. Bosscha, der mittlerweile das Feld anführt patzt hingegen.
Habighorst kommt gut zurecht, zwar knapp hinter Leue und Steffensmeier aber vor Mollitor und
Frese. Die Bilanz zum Service sieht so aus: Bosscha noch 1 Minute vor Yntema und Tigerberg.
Kolen hat sich von Platz 6 auf 4 vorgearbeitet, Leue ist dran. Und Steffensmeier gar 3 sec hinter
Leue. Das ist recht knapp angesichts von fast 100 absolvierten Prüfungskilometern. Im Service
werden meist Reifen geschnippt und andere Kleinigkeiten wie Fliegen von der Frontscheibe
entfernt. Leue klagt über Probleme an der Hinterachse.

In der letzen Runde sind es Team Tigerberg / Andersson und Team Bosscha / Keitz, die das Feld anführen. Spannend wird es im Rundkurs, wo Bosscha ca 20 sec verliert – Tigerberg kommt aber dennoch nicht mehr an ihm vorbei. Auch Team Leue / Piechowski macht es spannend und verschenkt Zeit an Team Steffensmeier / Juchmes untermalt von unschönen Hinterachsgeräuschen. Steffensmeier rauscht 0,8 sec hinter Leue in Ziel. Das ist eher eine sehr kleine Zeitspanne. Team Habighorst / Eichenauer platzieren sich vor Team Mollitor / Weidner sowie Team Frese / Gronwald. Die beiden Damen liegen zum Schluss noch recht knappe 10 sec vor Team Volk / Reimann. Somit baut Tigerberg seine Führung im Nord West Euro Cup erfolgreich aus. Leue sichert sich Rang 6.
Den neuen Zwischenstand im deutschen VOC seht Ihr unter Volvo Cup.
Sulingen war wiedermal eine wunderbare Rallye mit anspruchsvollen Prüfungen umrahmt von einer
rundum guten Organisation.

Ausblick: Buten und Binnen am 28.06.2008 und die Kullingstrophäe in Schweden am 26.07.2008.

Bilder www.autopics.nl, www.rallyefieber und Christian Kuhr

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