2020, Rallye in der Lausitz und der VOC-Meister-Titel 2020 geht an…
Jürgen Krause und Philipp Nenninger mit Goldi (P244 in Gold).
Gratulation zum VOC-Meister-Titel 2020!
Als Geschichte zum Einschlafen, für unsere Enkel ginge das so: „Es war einmal, im Jahr 2020, als im Frühjahr…“
Hier die Geschichte auszugsweise: … deshalb wurde es das Jahr der Corona! Die heilige Corona (Korona) oder auch Stephana (* um 160 in Ägypten oder Syrien; † 177) soll den Legenden nach eine frühchristliche Märtyrerin gewesen sein. Sie ist nach katholischer Betrachtung die Patronin des Geldes, der Metzger und Schatzgräber. Das Patronat in Geldangelegenheiten verdankt sie ihrem Beinamen, der auf Deutsch „Krone“ bedeutet… – Auszug aus Wikipedia. Genug mit „Bildung“.
Zur Berichterstattung aus Sicht der VOC-Meister 2020:
Im Frühjahr wurde die Fontane Rallye in Neuruppin ausgelobt. Erster Lauf im VOC 2020. Zu diesem Zeitpunkt ist nicht klar, dass es vorerst, über den Sommer die erste und letzte Rallye sein sollte. So begaben sich Ritter und Stahlrosse mutig in den Kampf, um herauszufinden wie die Rangordnung gesteckt werden sollte.
Vor Ort eine wunderbare Szenerie: jährlich prügeln sich die „echten“ Profis um ihren Anspruch und derweil beglücken die schlauen Jungbullen, außerhalb der Arena die Damen. Hä? – wohin vertrabt sich der Schreiberling? Wieder streichen. Das scheint einer Reportage über Hirsche im heimischen Wald folgen zu wollen.
Zur Fontane sind sieben VOC-Teams am Start. Im Ziel: 1. Stefan Erndl und Thomas Bernöcker, 2. Jochen Walther und Tom Schneider, 3. Andreas und Markus Leue, 4. Silvio Mollitor und Petra Standke, 5. Gianna Gernot und Katharina Schröder, 6. Jürgen Krause und Philipp Nenninger. Leider Ausgefallen sind Hagen Fritsch und Martin Luthardt. Kommentar der VOC-Meister 2020 hierzu: „Unter den ganzen Platzhirschen haben wir erwartungsgemäß schlecht abgeschnitten“. Sie neigen zum „Understatement“.
Derweil entsteht beim Team Goldi unauffällig ein Plan – ein Samen, ein Keim, der im Laufe der Saison zu einer zierlichen Pflanze wurde und letztendlich in der Lausitz fruchtet. Jürgen kommentiert: „aktuell ist es nicht das fahrerische Können. Begleitet von der Leistungsarmut des güldenen 244… da können bedingt Punkte gemacht werden. Saubere Vorbereitung, gutes Material und Taktik, das ist unsere Idee.“
Im Spätsommer kann es dann endlich, endlich weitergehen. Es gab derweil Befürchtungen, dass die Rallye-Autos den Planeten verlassen, da sie hier keine Aufgaben haben und elend dahinsiechen müssten. Aber, die Bad Schmiedeberg steht auf dem Plan: 1. Team Leue/Leue, 2. Mollitor/Fischer, 3. Fritsch/Luthardt, 4. Erndl/Bernöcker, 5. Krause/Nenninger, 6. Litfin/Standke.
Philipp, Jürgens sinniger Mitstreiter bediente dort das Steuer und hat Goldi sauber durch die Prüfungen gebracht. Ein rundum zufriedenstellendes Ergebnis für Team Goldi. Für Philipp und Jürgen ein Top-Ergebnis. Jürgen philosophiert: „Grundsätzlich ist es durchaus wichtig bei einer Rallye überhaupt anzukommen. Das ist die Basis für mehr!“
Es ist schon eigenartig, gar wie eine Fügung: Seit Jahren sind Jürgen und Philipp bemüht die „Butn‘ un Binnen“-Rallye zu fahren und jedes Mal kommt etwas dazwischen. So auch 2020. Der etwas „zähflüssige Krause“ (=Zitat Krause) hat die Nennung zu spät abgegeben. Ausgebucht! Die BuBi, zwar keine Wertung im VOC 2020, aber eine sehr schöne Rallye, ganz Corona-konform abgewickelt. Dort tummelte sich Anja mit Steffen Schrön rum. Lockerungsübungen für die vom Rumstehen verspannten Buchsen, Dämpfer, etc. des 244. Rundum schöne Rallye!
Zur selben Zeit wird die Ostsee Rallye abgehalten. Schnell als Ersatz hergezaubert zur Kompensation der diversen Schotterrallyes, die abgesagt wurden. So wurde die Ostsee in die Wertung des Volvo Original Cups 2020 aufgenommen. Obwohl die Motivation von Team Goldi Eingangs gering ausfällt, stellen sie fest, dass diese Rallye feinen Rallye-Sport bot! 1. Krause/Nenninger, 2. Litfin/Standke. Im Nachgang dazu befiel Krause/Nenninger ein genüssliches Dauergrinsen. So soll es sein.
Warum zu Ostsee nur zwei VOC-Teams am Start waren, bleibt im Verborgenen. Das Happy Team Goldi hat zum Schluss die Nase vorn. Obwohl die Reifenwahl vordergründig betrachtet eher misslich ausfällt. Krause berichtet, er habe die Ausschreibung nicht richtig interpretiert und die Wettervorhersage ignoriert. Kurz gefasst, Semi-Sliks waren Winter- oder Schotterreifen im Grunde unterlegen. Dennoch klar, ab dem Zeitpunkt ist es die Führung für Team Krause/Nenninger mit Goldi in der VOC-Wertung.
So erwischt es das Happy Landscape Team rundum Goldi vollends: Ehrgeiz kommt auf! Im Hin- und Her, was überhaupt stattfinden kann an Rallyes, richten Jürgen und Philipp (samt der dazugehörigen Schraubergemeinschaft) großzügig den Blick auf die Lausitz. … mal Groß denken und planen!
Grundlegende Vorbereitung laufen im Team Goldi bereits seit dem Frühjahr. A-Lizenz, Service Team wecken und sensibilisieren. Alle hoch motiviert. Der Plan: Sauber vorbereiten und im Ziel ankommen. So einfach! Die „Altvorderen“ waren gewarnt: „Wenn keiner mehr an uns glaubt, dann kommen wir von hinten durch die Brust in‘s Auge!“, so Jürgen und Philipp einstimmig.
Also auf zur Lausitz!
Die Vorbereitungen zur Lausitz kunterbunt. Kann die Rallye statt finden? Wie sind die Regeln/Bedingungen vor Ort? Fröhliches Rätselraten und Nichts ist wie gewohnt. Für Team Goldi gab es gar kurz vorher einen grenzwertigen Kontakt zur „Krone“. Ein Negativtest stellte alle Zeichen wieder auf Grün. Weitermachen und Ran an die Arbeit! So reisen, gut organisiert; Zitat Krause: „zwei komisch bärtige Zausels mit Rentner-gerechtem Alteisen an. Haha, drauf geschissen!“
Selbstverständlich haben die anderen Teams ähnlich vielschichtige Vorbereitungs-Orgien/Dramen. Werner Löseke buddelt den 944, den fauchenden Drachen aus und findet n frischen Co, beide total locker und hoch motiviert. Jochen Walther sammelt Jaqueline Kaiser als Co ein und lässt den 244 polieren. Team Leue/Leue setzt alles in Bewegung, um gut sortiert am Start zu stehen.
Team Krause/Nenninger berichtet: „und, es werden „Opfer“ gebracht, denn Suses Volvo 245 Kombi wird zur Besichtigung der Strecken eingeteilt. Ne gute Figur hat das eheliche Gefährt in der Ausübung des Jobs allemal gemacht. Philipp meint dazu: „Gutmenschen, wie wir es sind, konnten derweil technisch überlegenen Teilnehmern ein wenig (er meint effektiv) aus der Klemme helfen.“
Jürgen legt dar: „Aufgrund der Zielvorgabe, habe ich mich befleißigt keinen Mist zu bauen und die Sache so sauber als möglich durchzufahren. Das ist mir bis auf einen kleinen Fahrfehler, bei 12 Wertungsprüfungen tatsächlich gelungen. Nicht zuletzt zielführend mit Hilfe diverser Tipps vor Ort. Zum Beispiel, wie man mit den ausgelutschten Kurven umgehen kann/sollte, von Martin Gerstenberger.
Als Bonus für Team Goldi fährt sich Team Leue/Leue mal ordentlich fest. Das führt dazu, dass Jürgen und Philipp nicht nur den Volvo Original Cup Sieg (alles nach Plan) verteidigen können, sondern zudem Dritter in der Klasse wurden.
Vorne agieren Jochen und Werner perfekt rum. Löseke, ein Ronin und mehrfacher Cup Sieger unter den original-Volvoianern. Kompromisslos agil und schnell. In der letzten WP – eine und noch eine Kurve, da verbastelt er sich und verschwindet im Gebüsch. Kein Rauskommen zeitnah. Zum Pilze sammeln war es schon länger zu dunkel. So verbleibt Jochen Walther vorn, bzw. die Nase deutlich vorn.
Nun, im Jahr der „Krone“ für Team Goldi ein bemerkenswerter Erfolg, von dem sie nicht zu träumen wagten! Aber, das berühmte „aber“. Das Haar in der Suppe: Leider werden sie an der vorletzten Zeitnahme an der „Siegesrampe“ übergangen, so dass sie zunächst national / international nicht in Wertung sind. Schotter Cup und Volvo Original Cup beschließen: Krause/Nenninger sind in Wertung. So verbleibt der kleine Hirsch am Lichtungsrand und hat das große Ziel erreicht!
Anmerkung für die Historiker: Goldi, als P244 ist einer der ersten VOC-Autos, die vor knapp 20 Jahren zum ersten mal in Deutschland am Start stand – vormals Herion, Berlin – er folgte Jochen Walthers Ruf.
Nebst dem VOC erwähnt: das herrlich bunte Beiwerk der Urgesteine: Volker Clasen, der wegen augenscheinlichen Tunings mit seinem 944 nicht im VOC gewertet werden kann, hat zwei Hinterachsen schrottreif gefahren und ist damit schlußendlich ausgefallen. Das mit den Domlagern ließ sich, dank des harten Einsatzes des Service-Personals noch kitten. Patrick Rodewald, dem man zu gerne bei der Dressur seines P242 zuschaut, hat die Getriebeglocke gesprengt. Leider raus.
Verbleibt Jochen Walther, der seines Zeichens – bekanntlich Cup Chef ist und so gebührlich den Klassensieg eingefährt. Wir finden nie heraus, ob Werner die Nerven verlor oder ob Jochen Glück hatte. Lassen wir das so stehen und hoffen wir auf weitere Rallyes, sei es in Schweden, in der Lausitz oder andere leckere Veranstaltung, wo diese empirischen Studien fortgesetzt werden können.
Soweit der Auszug der Gute-Nacht-Geschichte für die Enkel oder für den, der es hören/lesen mag.
Jürgen widmet den VOC-Meister-Wander-Pokal seinem Vater. Der Vater, gleichsam Kritiker und Sponsor. Auch gewidmet sei der Pokal dem Volvo „Goldi“ mit seinen 32 Dienstjahren. Goldi kann man nachsagen: Die Zitrone hat noch Saft! Hat er sich redlich verdient.
Besonderen Dank an die Lausitz-Service-Teams sowie an alle Helfer und den Veranstalter der Rallye!
Jürgen sagt: „Danke für alle Glückwünsche. Auch aus Ecken, wo man sie nicht erwartet hätte. Genug gelabert. Feiern! Prost!“
Wir befinden ein rundum ehrlicher Sieg für Goldi mit Krause/Nenninger, der nicht auf die Situation von 2020 mit der „Krone“ begrenzt betrachtet wird. Die Lausitz bewirkt gerne ein Hoch an Emotionen: Löseke endlich wieder begeistert vom guten Wesen des VOC! Gerstenberger tatkräftig vor Ort. Anja nicht vor Ort, aber am Telefon. Fritsch/Luthardt wären, so wie Erndl/Bernöcker auch gern dabei gewesen. So wie die anderen VOC-Teams, die halt beschlossen haben nicht vor Ort zu sein.
Bis gleich, Euer Kalle
Bilder: Sascha Dörrenbacher