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Jahresabschluss VOC und NWEC 2013

Teilnehmer im Volvo Cup Deutschland und im Nordic West Euro Cup 2013 und Freunde waren geladen gemeinsam den Abschluss der Saison 2013 zu begehen. Wie im Vorjahr, stand uns Track 3 des Driving Center Groß Dölln für diesen Tag zur Verfügung. Schöne Strecke! Ist diese Strecke nass, kommt das dem Volvo und seinen Tretern sehr gelegen.

Bereits am Freitag abend trudelten einige Teams mit besonders weiter Anreise an. Samstag früh war Treffen im Driving Center Groß Dölln. Volvos runter vom Hänger, Einführungsrunde und ab ins freie Training. Im Laufe des Tages musste hier und da eine Volvokette gebildet werden, um die, die tief in den Havelland’schen Sand eintauchten heraus zuschleppen. Im Vergleich zu den Vorjahren keine nennenswerten Geschehnisse. Technische Defekte: Ein Scheibenwischer, der abfallen wollte – ließ sich aber wieder draufstecken und zwei Reifen, die die Luft nicht mehr halten wollten. Abends, im nahe gelegenen Feriendorf Groß Vättern: Ein leckeres Essen, Siegerehrung, Fete und Planung für die neue Saison. Immer wieder schön mit den Leuten im Volvo Original Cup ein Wochenende zu verbringen. Im Lauf des Abends kamen Geschichten, die die Saison prägten nochmal an die Oberfläche. So auch die Tour nach Finland:

Yksi, kaksi, kolme … töyhtö / hyppyri / kumppu !?

und wenn Ihr bis yhdeksänkymmentä zählen könnt, könnt Ihr in den finnischen Wäldern bestehen.

Zunächst sollte ich Euch das kleine Drumherum erklären. 51 Volvo Teams zogen aus, um zur Castrol Ralli Tampere am 27.-28.09.2013 am Start zu stehen. Dabei das österreichische Team Stachl / Hadinger und vier deutsche Teams Jochen Walther / Philipp Musholt, Karl-Friedrich ‚Charlie‘ Beck / Stefanie Fritzensmeier, Siggi Mayr / Hubert Spindler, Andreas Leue / Inka Lerch. Den Rest des Starterfeldes füllen schwedische Volvo Teams.

Eine Reise nach Tampere geht ganz einfach. Man nehme beispielsweise die Route mit den Fähren Puttgarden-Rödby, Helsingör-Helsingborg sowie Stockholm-Turku. Bei Sonnenschein ist das Gleiten durch die Schären vor Stockholm wunderschön anzusehen. Und schon ist man nach ca. 30h in Tampere. Dort beziehen wir eine Hüttensiedlung (=Mökki) an einem der 1000 Seen gelegen. Hier weht ein frischer, früh-herbstlicher Wind. Nach kurzer Zeit vor Ort ist jedem klar, warum die Finnen ihre Saunen so lieben. Die Kälte des finnischen Windes kriecht zielstrebig durch den wärmsten Zwirn.

Der Shakedown am Donnertag abend. Manche testen ein wenig das Auto und die Strecken, andere gucken zu. So oder so tun sich erste Fragen auf. Wie will man diese Strecken vorlesen ? Was kommt hinter der Kuppe ? Bereits jetzt ist klar, dass diese Schotterwege so schön auf und ab geschwungen, so breit wie anderswo eine Land- bzw. Kreisstraße, werden sie fein säuberlich die Spreu vom Weizen trennen werden.

Markus Stachl meint beim Einfahren zum zweiten Umlauf in den Shakedown: ‚Ich bin überfordert.‘ Andreas Leue steht an der Strecke, sieht diesen oder jenen Finnen an sich vorbei flitzen und kommentiert das mit freien Wortkreationen, die sein Erstaunen über das abartige Tempo ausdrücken. Jochen Walther scheint nervös zu werden, während Charlie Beck zumindest äußerlich ruhig bleibt. Siggi Mayr, wie gewohnt in freudiger Erwartung auf die Rallye, aber sein ’schaun mir mal‘ hört sich ein wenig fragend an. Mit lecker Essen bemüht sich der Service die Fahrer und die Volvos bei Stimmung zu halten.

Das Recce ist dann für Freitag früh angesagt und 17.01 startet das erste Auto. Offiziell heißt es, dass WP 1 und 2 die selbe Strecke ist, lediglich mit der Besonderheit einmal im Hellen und einmal im Dunkeln gefahren zu werden. In der Praxis bedeutet das für die Volvos einmal in der späten Dämmerung und einmal im Dunkeln zu fahren. Diese Nuancen sind beim Fahren nicht zu unterscheiden. Somit haben unsere Teams einen schwierigen Einstieg zu meistern.

Ihre Nevosität bauen sie also nicht ab. Wir hingegen lernten schnell, wie man als Zuschauer ohne Taschenlampe durch die finnische Wildnis strauchelt und wie man zeitnah von der Strecke in eben diese Wildnis hineinhüpft, wenn ein Auto anrauscht. Haben sich die aufgewirbelten Steinchen wieder hingelegt, kriechen die Zuschauer bepackt mit Kinderwagen, Fahrrad oder Grill wiederum aus dem Wald heraus, um wieder ein Stück dem besten Zuschauerpunkt näher zu kommen.

Am Freitag Abend nachwievor angespannte Fahrer und ein paar Basteleien an den Volvos. Ein wenig blöde Elektrik bei Leues Auto und Gezicke mit dem Luftschlauch am Beck’schen Volvo. Anspruchsvoll wiederum für den Service die psychologische Betreuung der Fahrer, die wie Jochen nicht verstehen wollten, wie man 1 min auf 8 km WP verlieren kann. Derweil wieder lecker Essen zubereitet von Peter Knöbel.

Am Samstag machten wir uns als Presseteam im P245 auf, um möglichst viel Life an den Strecken einzufangen. WP 3 präsentiert sich weit, offen mit Sonnenschein und frischem Wind. Die Finnen fahren mit Ihren ‚Gruppe B‘ Autos an Dir vorbei als sei das ein Wunschkonzert – die Volvos dann teils hadernd – vorsichtig oder zu heftig – erkenntlich durch ein ausbrechendes Heck gegen Ende der Kurve. So erfährt es ein schwedisches Team (No. 135), die zu weit mit dem Heck rausrutschen, dieses dann in den Entwässerungsgraben eingreift und damit für eine spontane Drehung um die Längsachse und nachfolgend um all die anderen Achsen sorgt. Mit einem ‚open end‘ sozusagen oder einfach: die ‚finnische Rolle‘. (Anm. d. Red.: Den Fahrern geht es gut!)

Gut, dass die Finnen mit einem ‚Oij‘ die Szene aufmerksam verfolgen und in diesem Fall schnell zum ‚Oij-joi-joi‘ übergehen und sofort loslaufen, um effektiv zu helfen. Interessant ist, dass die finnischen Zuschauer sichtbar Freude an den Volvo Original haben, die wie üblich die einwirkende Fahrphysik deutlich zeigen. Sie honorieren das Meistern brenzliger Situationen mit Applaus und helfen unermüdlich jedem aus dem Graben oder aus dem Acker heraus, insofern das Gefährt fahrbereit ist.

Im Laufe des Tages gewöhnen sich unsere Teams ein und fummeln sich zunehmend geschickter durch diese wundersamen Pisten. Schön zu sehen, wie im Stadtrundkurs am Rande von Tampere unsere Teams in engen Schotterpassagen kunstvoll agieren.

Am Ende steckt der junge Schwede Emil Bergkvist alle Volvo Original in die Tasche. Einfach nur schön zu sehen, wie er mit seiner Beifahrerin Sofie Lundmark vielleicht sinnfrei aber schlichtweg effektiv da rumfährt und ausnahmslos Bestzeiten hinlegt. Dennoch, unsere Kandidaten sind sauber durchgekommen – alle im Ziel! Das mit Emil nahm zur Waldviertel weitere Formen an, da er dort nicht nur die Volvos, nein auch die ‚Großen‘ stehen ließ. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wie auch immer – ein sehr schöner Ausflug nach Finnland. Summa summarum war 2013 ein gutes Jahr! Werner Löseke und Paul Tenberge sind die Sieger im Volvo Origianl Cup Deutschland. Im Nordic West Euro Cup haben wir Kristoffer Karlsson und Albin Timell auf dem Siegertreppchen. … Trommelwirbel … als Vice im NWEC 2013 … mehr Trommelwirbel… Markus Stachl und Andreas Hadinger!
Glückwunsch an alle!

Bis gleich, Euer Kalle

Fotos: Oliver Steffes-tun, GS-Autosport.nl, ACF

Vorschau Volvo Original Cup

Kein verfrühter Aprilscherz! Die ehemaligen WM Cracks Toni Gardemeister und Harri Rovanperä starten im Rahmen des Nord West Euro Cups zur Castrol Rally Tampere in Finnland im Volvo Original Cup.

Internationalität ist einer der Vorteile des seit Jahren beliebten Cups mit den Schwedischen Kult Autos.
In 6 Ländern existiert die nach gleichen Regeln ausgetragene Rallyeserie. Den ganzen Beitrag lesen »

Kalle

NWEC – Schnee vom Feinsten

NWEC – Stjärnsvängen 2013

Als kleines warming up zur neuen Saison standen letztes Wochenende Team Walther/Fritzensmeier und Mayr/Spindler am Start der Rally Stjärnsvängen. Feinster Schnee auf Eis, Sonne und blauer Himmel. Jochen hatte Charlie Beck als Gast mitgebracht. Der wollte auch mal einen ehrlichen Heckltriebler bewegen. Dies führte dazu, dass Charlie, der sonst in der französischen Meisterschaft im Rahmen des Peugeot Cups unterwegs ist, mit Bianca Lustig als Co den Volvo 940 bemerkenswert flott über die schönen Schneepisten bewegte.

Jochen und Steffi waren meist einigermaßen fehlerfrei unterwegs, während Siggi und Hubert das mit der scheinbar grenzenlosen Haftung der Spikereifen ganz genau wissen wollten. An Tag 2 der Schneerallye waren unsere Teams alle wieder gut gelaunt am Start. Gegen Ende der 27km WP fanden Siggi und Hubert dann heraus wie es geht.

Sie ließen den Volvo so richtig fliegen und hatten riesen Spaß, was sie zwischendurch mit Freudenschreien kund taten. Dann fuhren sie die R 4+ doch zu schnell an und kamen mit dem Heck zu weit nach außen. Der Volvo lehnte sich an der Schneewand an. Dadurch wurde die Front zur Schneewand gehebelt und der Reifen vorne links griff in den Schneewall ein. So bog der Volvo links ab. Nach ca. 10 Metern standen sie, wobei Hubert zunächst weiterlas. So erzeugt man ein lokales Schneegestöber! Erst nach eingen Sekunden war die Sonne wieder zu sehen und sie lachten. Wow, so kommt man auf die anderen Seite des Schneewalls…

Alle drei Teams glücklich: „Eine Traumreise!“, so Jochen. Wir vermuten, dass auch Charlie nebst den wunderbaren Strecken ein wenig beeindruckt von den Fahrkünsten der Schweden mit ihren Volvo Original ist. So traten sie die Heimreise an. Mit Sicherheit haben sie bereits begonnen die nächste Rallye in solch einer Qualität zu planen.

Bis gleich! Euer Kalle